Schlechter & nervöser Start
In den ersten 15 Minuten haben beide Mannschaften schlecht gespielt. Sie haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen.
Beide Teams konzentrierten sich hauptsächlich darauf ein Gegentor zu vermeiden, weil sie die Partie davor verloren haben. Deshalb agierten sie vorsichtig.
Das Spiel war in dieser Phase sehr zerfahren. Danach wurde die Austria aber immer besser, sie wirkte bemühter und war zwingender im Spiel nach vorne. Die Rapid-Abwehr wirkte in diesem Derby nicht ganz sattelfest, man hat deutlich gemerkt, dass Mario Sonnleitner mit seiner Aura, die er mittlerweile ausstrahlt, gefehlt hat.
Austria wird spielbestimmender und nützt Fehler der Rapid-Abwehr aus
Beim ersten Tor nützte die Wiener Austria gleich mehrere Fehler der Rapid-Hintermannschaft aus. Die Fehlerkette begann schon im Mittelfeld, wo Rapid keinen Zugriff erhalten hat und die Passwege nicht zustellen konnte. Die Viererkette ist eigentlich gut gestanden, Stefan Stangl hat den ballführenden Spieler aber nicht aggressiv genug attackiert. Danach hat auch Rapid-Tormann Jan Novota einen entscheidenden Fehler begangen: Sein Körperschwerpunkt und seine Hände waren zu weit unten. Die Reaktionszeit war deshalb zu kurz, er hat die Hände nicht mehr zusammengebracht – Normalerweise bekommt Novota solche Tore nicht.
Danach hat die Austria das Spiel im Griff gehabt, Rapid ist in der 1. Halbzeit kaum zu Torchancen gekommen. Dominik Wydra hat nach Vorarbeit von Florian Kainz einen Schuss abgegeben, das war es dann aber auch schon.
Bei Rapid hat mir Steffen Hofmann in der 1. Halbzeit als einer der wenigen sehr gut gefallen. Er war sehr präsent, immer anspielbar und sehr lauffreudig. Er hat seine Mannschaftskollegen aber nicht anstecken können.
Beide Mannschaften kommen in Fahrt
In der 2. Halbzeit hat das Siel einen anderen Charakter angenommen. Rapid hat super kombiniert und sich Chancen erarbeitet, vorerst aber kein Tor geschossen.
Vor dem Tor wurden zu oft die falschen Entscheidungen getroffen, den Rapidlern fehlte wieder einmal die Effizienz.
Was auffällig war: Nach 20 Minuten hat Rapid sieben Fouls gemacht, letzte Woche im Spiel gegen Altach waren es nur vier in 90 Minuten. Die Austria ist im 2. Durchgang aggressiver geworden und hat ganz passabel gespielt. Es war ein flottes Spiel.
Das Derby der Tormann-Fehler
Der Patzer von Jan Novota beim ersten Tor der Wiener Austria war nicht der einzige Tormann-Fehler in diesem Spiel. Kurz vor dem Schlusspfiff konnte Lindner den Ball nicht festhalten, Robert Beric spitzelte ihn zum 2:3-Anschlusstreffer ins Tor – das war ein Riesenfehler. Beim ersten Gegentreffer mache ich Lindner aber keinen großen Vorwurf. Er schaut zwar nicht wirklich gut aus, der Ball ist vor ihm aber sehr unglücklich aufgesprungen. Da war viel Pech dabei.
Nach dem späten Anschlusstor hat Rapid noch einmal die Chance gewittert doch noch einen Punkt zu retten. Die Austria ist nervös geworden, immerhin hat sie schon mit 3:0 geführt – ein Unentschieden wäre für sie alles andere als gut gewesen. Am Ende ist sich der Sieg aber doch noch ausgegangen.
„No balls, no games“ – Euer Helge.