Sturm überraschte mit einem sehr defensiven 5:4:1, das sich in der gegnerischen Hälfte teilweise in ein 3:3:2:2 verwandelte!

Sturm spielte mit Fünferkette  
Auffällig an dieser Begegnung war die defensive Grundordnung des SK Sturm. Im Spiel gegen den Ball liefen die Grazer in einem 5-4-1-System auf.
Im Konter – und teilweise bei sonstigem Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte – wurde es oft zu einer 3-3-2-2-Formation.
Sturm-Trainer Franco Foda ließ sich da vermutlich von den Altachern inspirieren, die in der vergangenen Runde durch eine ähnlich defensiv angelegte Spielweise einen Sieg gegen Salzburg feiern konnten.
Die Vorarlberger hatten die Räume geschickt zugemacht und gezeigt, dass man mit einer kompakten Defensive gegen Salzburg voll punkten kann. Das ist den Grazern am Sonntag nicht gelungen – obwohl sie mit nur neun Gegentoren die beste Defensive der Rückrunde aufweisen.

Grazer machen gruppentaktische Fehler 

Aus mehreren Gründen nicht. Zum einen hat sich Anel Hadzic einen schweren Patzer geleistet, durch den die 1:0-Führung der Salzburger eingeleitet wurde.
Hadzic hat den Ball aufspringen lassen, obwohl er einen Gegenspieler im Rücken gehabt hat. In dieser Situation hätte er den Ball volley wegschießen müssen. Neben dem individuellen Fehler von Hadzic leisteten sich die Grazer einige gruppentaktische Fehler.
In 5-4-1-Situationen war die Viererkette im Mittelfeld nicht immer gut gestaffelt.
Deshalb sind viele Bälle durch die Mitte durchgegangen. Man hat auch gemerkt, dass Sturm normalerweise nicht mit einer defensiven Fünferkette spielt, weil die Abläufe oft nicht funktioniert haben.
Die zentralen Verteidiger sind in manchen Situationen zu schnell herausgerückt, dadurch haben sie Räume geöffnet.

Sturm offensiv zu harmlos 

Außerdem hat Sturm offensiv zu mutlos gespielt. Die Außenverteidiger Ehrenreich und Klem haben sich zu selten in das Offensivspiel eingebaut.
Auffällig war auch, dass es Salzburg oft mit hohen Bällen versucht hat. Als Mannschaft, die im Gegenpressing stark ist, haben die Salzburger damit das Mittelfeld schnell überbrückt und viele zweite Bälle gewonnen, da sie in Ballnähe oft Überzahlsituationen kreiert haben.

Djuricin nicht nur als Fußballer top 
Der beste Mann im Team der Grazer war somit Christian Gratzei, der seine Mannschaft mit vielen guten Paraden vor einer höheren Niederlage bewahrt hat. Aufseiten der Salzburger hat Naby Keita ein gutes Spiel gemacht. Hervorheben möchte ich aber auch Marco Djuricins ORF-Interview. Als ihm eine Frage über sein Tor gestellt wurde, zeigte er sich selbstkritisch und betonte, dass er in diesem Spiel zwei schwere Fehler gemacht hat – das zeugt von Charakterstärke.

Fangfragen Teil 3 – Der Sportzeitung – Blog ! JA zu Jan !

Marco Maric ist ein zukünftiger Weltklassetorhüter! Dies hört man im Fußballbusiness aus einigen Managerkreisen.

Die Körpersprache und Ausstrahlung des 19Jährigen hat mir in seinen ersten Bundesligapartien sehr, sehr gut gefallen. Vor allem die Wahnsinnsparade gegen Rieds Kragl zum Frühjahrsstart war von der allerfeinsten Sorte! Zudem war er sehr präsent im Strafraum und zeigte, dass er auch Fußballspielen kann.
Der einzige kleine Kratzer an der weißen Weste des Talents war der 31,5-Meter-Kracher, den er gegen die Admira passieren lassen musste.
Der Ball hat zwar im letzten Drittel der Flugphase die Flugbahn nach außen verändert, jedoch sollte man diesen mit dem nötigen Sidesteps abwehren können.
Ich bin überzeugt, dass er so einen  Schuss in Zukunft sechs von zehn Mal halten wird.
Man darf aber nicht vergessen, dass er gerade einmal zarte 19 Jahre alt ist und dies sein drittes Bundesligaspiel war.
Da genießt er noch „Welpenschutz“ – und das ist auch gut so!!!!

Jan Novota war in den letzten Jahren Beständigkeit und Rückhalt im Rapid-Tor in Person! Zudem ist er ein absoluter Vollprofi mit tollem Charakter.
Dass die Entscheidung zu Gunsten des Routiniers gefallen ist, ist für mich absolut richtig und fair!

Klammern wir die kleine Schwächeperiode im Herbst 2014 aus, hat sich Jan in drei Jahren bei Rapid nichts zu schulden kommen lassen!
Deswegen wäre es nicht fair gewesen, dass er seinen Nummer-1-Status nach nur drei Partien eines talentierten Youngsters verliert.

Nun, da ihm Maric dicht auf dem Fersen ist, reicht aber solides Spielen nicht mehr aus, ab sofort muss er Spiele gewinnen, also spielentscheidende Bälle halten!
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Maric diese Entscheidung gegen ihn als Ansporn sehen sollte.
Wenn er weiter hart an sich arbeitet und sich nicht auf seinem Talent ausruht, kann er ein Großer werden.
Ein Schritt zurück, bringt einen oft zwei Schritte vorwärts!

Fangfragen over and out,
Euer Helge